Mein besonderes Interesse gilt der tänzerischen Auseinandersetzung mit antiken Mythen und der Frage, welche Bedeutung Geschichten und Figuren der griechischen Mythologie für unser heutiges Leben haben.
In meinem aktuellen Projekt begebe ich mich auf eine tänzerische und filmische Untersuchung des Dionysos Mythos. Ich setze mich gedanklich und körperlich seit drei Jahren mit Dionysos und den Mänaden auseinander und verfolge fast ebenso lang die Verwirklichung meines Traums: ein Butoh-Tanz-Stück über den dionysischen Körper auf die Bühne zu bringen. Obwohl es mir gelungen ist, verschiedene Förderpartner zu gewinnen, reichen die eingeworbenen Mittel nicht aus, um alle notwendigen Honorar-und Sachkosten zu decken. Deshalb habe ich eine Crowdfunding Kampagne gestartet.
Ich befinde mich mit der Tanzform Butoh in einer absoluten Nische, die vielen Menschen eher fremd ist, weil Butoh – wenn bekannt – eher mit stereotypen Vorurteilen (z.B. ausschließlich extrem langsame und bizarre Bewegungen, immer weiß geschminkt) behaftet ist. In meiner tänzerischen Arbeit geht es um die Öffnung von Butoh hin zu anderen zeitgenössischen Formen – auf der Suche nach einer ganz eigenen Form- und Bewegungssprache.
So wie ich Tanz und speziell den Butohtanz verstehe, ist er eine universelle Sprache, die jeden Menschen auf einer sehr direkten, körperlichen, visuellen und emotionalen Ebene erreichen und berühren kann. Das Thema, mit dem ich mich in meinem Stück beschäftige, ist denke ich eines, das für jede und jeden spannend und relevant ist: die Sehnsucht, aus den jeweiligen Zwängen und Mustern auszubrechen und bisher nicht gelebte Ausdrucksformen, wie z.B. Wildheit oder unterschiedliche Körperlichkeiten und unterschiedliche Aspekte geschlechtlicher Zuordnungen und damit verbundener Bewegungen auszuprobieren.
Die Natur spielt im Dionysos-Mythos eine zentrale Rolle. Dionysos wurde in der Natur, in der Höhle seiner Mutter geboren und verbrachte dort seine Kindheit. In dieser Höhle wurde er von den Titanen zerrissen und seine gekochten Glieder wurden in der Erde begraben, aus der er dann wiedergeboren wurde. Aus seiner Asche wurden die Menschen gemacht und aus seiner Asche entstand die Weinrebe als Erfüllung der Schöpfung. Als Zagreus, der große Jäger, verbrachte er im Wald seine Jugend.
Für die körperliche Erfassung dieser Schlüsselszenen, die durch ihre Verortung in der Natur besondere Bedeutung und Kraft gewinnen, ist es unbedingt notwendig, sie auch durch die tänzerische Erforschung in der Natur zu erschließen. Ein Teil der tänzerischen Arbeiten und Filmaufnahmen in der Natur konnte ich mit meinem Team (Stephanie Felber und Sebastian Korp) im Sommer erfolgreich durchführen. Im nächsten Schritt stehen nun die Filmaufnahmen im Winter an: das „in die Berge gehen“ der Mänaden, das in den Wintermonaten stattfand. Ich möchte die oreibasia, das in die Berge gehen und die pedesis, den Tanz des Herzens selbst im Winter auf einem Berg in den Tiroler Alpen tanzen, sie durch die Mittel der filmischen Erfassung und Bearbeitung aus der Natur lösen und sie anhand von Projektionen in den Bühnenraum transferieren.
Um diese besondere tänzerisch-filmische Arbeit möglich zu machen, habe mich entschlossen, eine Crowdfunding Kampagne zu starten. Die Anforderungen an mich und mein Team sind dabei extrem hoch und wir müssen zur erfolgreichen Durchführung technisches Equipment leihen, das auch bei sehr kalten Temperaturen funktioniert. Das eingeworbene Geld setze ich zur Finanzierung der Honorare meines Teams und der technischen Ausrüstung ein.
Ich würde mich unglaublich freuen, wenn dich meine künstlerische Arbeit und das Thema meines Stücks begeistern und du mit einer Spende einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Realisierung von DIONYZOÉ beitragen möchtest. Hier gehts zur Crowdfunding Kampagne.